Ziele und Motivation

In der Arbeitswelt entwickelt sich die menschliche Kreativität immer mehr zur wichtigen Schlüsselkompetenz. Besonders im Zuge der Digitalisierung und Globalisierung leistet Kreativität einen erheblichen Beitrag zur langfristigen Erfolgssicherung von Organisationen.  Kreativität, als Vorstufe von Innovationsfähigkeit, verhilft Organisationen dazu, sich Veränderungen flexibel anzupassen und Wandel proaktiv einzuleiten. Das Projekt CREATE-ET ist genau an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Globalisierung angesiedelt. Digitalisierung (und damit zunehmend auch Automatisierung) bedingt, dass (nicht automatisierbare) menschliche Kreativität für die Arbeitswelt der Zukunft insbesondere hinsichtlich der Innovationsfähigkeit von Gesellschaften immer wichtiger wird. Kreativität in modernen Organisationen der Wirtschaft, Forschung und Bildung vollzieht sich dabei zumeist in Teams. Globalisierung führt dazu, dass diese Teams immer häufiger multikulturell (speziell: multinational und multilingual) besetzt sind: Eine steigende Zahl von Menschen kommuniziert in ihrem Arbeitsalltag zunehmend in einer für sie ursprünglich fremden Sprache, oft Englisch.

 

Vor diesem Hintergrund hat das Forschungsprojekt CREATE-ET das Ziel, Antworten auf die folgende Frage zu finden:

Wie beeinflusst ein fremdsprachlicher (konkret ein englischsprachiger) 
Kontext die Kreativität in Teams?

Nutzen des Projektes

Diese zentrale Fragestellung ist nicht nur für einzelne Mitarbeiter, Forscher, Studierende und Organisationen relevant. Kreativität kommt als wesentlicher Treiber der Innovationsfähigkeit von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und ganzer Volkswirtschaften eine tragende Bedeutung für den Wohlstand und die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft zu. In einer digitalisierten Arbeitswelt wird Kreativität voraussichtlich noch stärker als bisher eine zentrale und zukunftsträchtige Ressource menschlicher Arbeitskraft darstellen. Sie findet gleichzeitig immer häufiger statt in Teams, die in englischer Sprache kommunizieren, ohne dass dies die Muttersprache der Teammitglieder ist. Wenn die Erbringung kreativer Leistungen von Individuen und Teams jedoch durch den (fremd-) sprachlichen Kontext beeinflusst wird, ist es für Arbeitnehmer, Unternehmen, Forschungsorganisationen, Bildungseinrichtungen und Politik in nicht-englischsprachigen Ländern zentral, die Auswirkungen abschätzen, Chancen nutzen und mögliche Herausforderungen durch geeignete Maßnahmen adressieren zu können.

 

Das Forschungsprojekt weist damit eine erhebliche Relevanz bzgl. Wirtschaft, Bildung, Kultur und Politikgestaltung auf. Die geplante Untersuchung erfordert den Rückgriff auf interdisziplinäre wissenschaftliche Erkenntnisse aus Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Linguistik und den Bildungswissenschaften.

Ablauf

Das Forschungsprojekt „CREATE-ET“ wird im Rahmen der Innovations- und Technikanalyse (ITA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über einen Zeitraum von 2 Jahren gefördert.  Die Umsetzung des Projekts wird von einem Team von Wissenschaftlern der Universität Trier und der ESCP Europe Berlin durchgeführt und begleitet.

Die Teamkreativität im fremdsprachlichen Kontext soll mittels einer Experimentalstudie genauer untersucht werden. Teilnehmer werden hierfür in Gruppen eingeteilt. Im Team sollen dann gemeinsam Kreativitätsaufgaben bearbeitet und kreative Verhandlungen durchgeführt werden. Ob diese Aufgaben auf Deutsch oder Englisch bearbeitet werden, entscheidet der Zufall. Darüber hinaus werden die Teilnehmer gebeten, einen Fragebogen sowohl vor als auch nach der Durchführung des Experiments zu beantworten.

 

Seit Beginn des Projekts steht die Entwicklung eines Messinstruments zur Operationalisierung der Teamkreativität im Vordergrund. Sowohl in Berlin als auch in Trier werden zahlreiche Experteninterviews geführt. So erhalten wir Feedback zu unseren ausgewählten Kreativitätsaufgaben und können diese als Messinstrument validieren.   

Bereits in diesem Sommer werden wir die Pilotstudie durchführen. Ziel ist es, das Untersuchungsdesign auf die Probe zu stellen. Somit möchten wir Verbesserungspotentiale für unser Hauptexperiment, welches im Winter stattfinden wird, aufdecken. Nach Durchführung der Hauptstudie sind weitere Experimente zur Validierung der Studie geplant. Ziel ist es, durch diese Validierungsexperimente, die Aussagekräftigkeit und Stabilität der Ergebnisse sicherzustellen.

Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgt mittels statistischer Analyseverfahren. Auf Basis der Ergebnisse der empirischen Untersuchung und der bestehenden Forschungserkenntnisse sollen Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet werden. Ziel ist es, die Erkenntnisse der Studie sowohl in wissenschaftlichen als auch nichtwissenschaftlichen Kanälen zu verbreiten, um die Ergebnisse für alle Interessierten zugänglich zu machen und somit einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen sicherzustellen.

Haben wir Ihr Interesse für das Projekt CREATE-ET geweckt?

Möchten Sie Teil der wissenschaftlichen Untersuchung werden?
Haben Sie Fragen oder Anmerkungen?
Dann schreiben Sie uns: create-et@uni-trier.de
Wir freuen uns über Ihre Nachricht!